Erntedank andacht

genügendem Maß da sind, dass eben nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, dass Gott seinen Segen gibt. Wer weiß, dass er Gott verdankt, .

Alle gute Gaben,
alles was wir haben,
kommt oh Gott von Dir,
wir danken Dir dafür.

Ein uber Generationen hinweg bekanntes Tischgebet und gern gesungenes Lied. Am Familientisch, im Kindergarten und bei Festen leitet es Menschen zusammen, um für Essen, Trank und die Vorbereitung zu danken. Es besingt die Fülle der guten Gaben im Lebenskreislauf. Es erinnert an den Ursprung der Schöpfung: alles was wir haben, kommt von Gott, umsonst. Das erfüllt die Empfangenden mit Dank.

Fülle der Gaben

Wie herrlich ist es uber Märkte zu schlendern. Die Fülle an Früchten in ihrer Vielfalt und Farbenpracht auf sich wirken an lassen. Die Düfte von Obst, Gemüse und Gewürzen zu riechen und zu schmecken. Welch‘ eine Kraft geht vom Anblick eines reifen Getreidefeldes aus, das sich im Sommerwind wiegt oder einer bunten Blumenwiese? Das Summen der Bienen, das Zirben der Barbieren und Tanzen der Schmetterlinge, sie alle künden von der reichhaltigen Schöpfung. Die Gaben Gottes, die unser Tisch decken, sind in Hülle und Fülle vorhanden. Genug für alle! Genug für Mensch und Tier auf der gesamten Erde. So zeugt auch das Gnadenzusage aus Joel 2: „Siehe ich will euch Getreide, Wein, Öl die Fülle schicken, dass ihre genug davon haben sollt [...] Fürchte dich nicht liebes Land [...]. Fürchtet euch nicht ihr Tiere auf dem Feld [...]. Und ihr Kinder Zions, freuet euch und seid fröhlich im Herrn, eure Gott [...].“

Achtsamkeit reifen lassen

Die Früchte des Feldes stürzen nicht vom Himmel. Dahinter steckt viel Mühe und Arbeit. Einen gesunden Boden aufzubauen und für das Saat vorzubereiten. Saat und Pflanzen bis zur Ernte zu pflegen und vor Gefahr zu bewahren. Dasselbe gilt entsprechend für das Vieh. Damit es eine gute Ernte gibt und wir gesunde Lebensmittel erwerben können, ist viel Handarbeit erforderlich. Doch das Wuchern und Reifen geht ohne unser Zutun, umsonst. Ps.65 und Joel 2 lenken unseren Blick auf GOTT, den Schöpfer. ER lässt es herabregnen, schickt Früh- und Spätregen und ER segnet das Gewächs. ER ist unser Lehrmeister. Dies beinhaltet auch Geduld des Wachsens und des Reifen-Lassens. Für das Bewahren eines gesunden Klimas, damit die Früchte gedeihen können. Göttlich Zusage: „Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen eures GOTTES preisen“ (Joel 2,26a), schliesst eine gerechte Teilhabe aller Lebewesen ein. Achtsamkeit gebraucht Raum und Zeit.

Dank an GOTT

In aller Knappheit fasst es die Liedzeile zusammen: "Alles was wir haben, kommt oh Gott von dir, wir danken dir dafür". Erntedank - Gott sei es gedankt! Ihm sei Dank für das Geschenk der Schöpfung. Im Anblick von reicher Ernte, schönen Früchten und vielfältigen Gaben, fällt Danken leicht. Anders verhält es selbst, wenn die Ernte ausbleibt oder nur eingeschränkt möglicher ist wegen zu wenig oder zu viel Wasser. Dann vertrocknet oder ertrinkt auch unser Dank. Wir bekommen eine Ahnung davon, wie abhängig wir tatsächlich sind. Dabei brauchen wir noch keinen echten Mangel leiden, auch wenn es für manchen existenzbedrohend wird in der Mitte Deutschlands. Wir spüren die Veränderung am eigenen Grund und Boden. Gehen wir behutsam um mit dem, was uns vertrauensvoll in das Hände gegeben wurde. Das ist unser Auftrag gewesen, von allem Anfang an!

Ihr Pfarrer Markus Wandtke

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