Eu führerscheinklassen erklärung
Die unterschiedlichen Klassen von Führerscheinen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten wurden im Zuge der EU-weiten Anerkennung von nationalen Führerscheinen vereinheitlicht. In .EU-Führerschein: Erklärung, Gültigkeit, Kosten
Kurz & Knapp: EU-Führerschein
Der EU-Führerschein wurde in Deutschland 1999 eingeführt und ist in sämtlichen EU-Staaten sowie Island, Norwegen, Liechtenstein und der Schweiz gültig.
Jeder Führerschein, der in Deutschland vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, muss bis spätestens 19. Januar 2033 in einen neuen EU-Führerschein umgeschrieben werden.
Ein EU-Führerschein kann nur bei der Führerscheinbehörde des Hauptwohnsitzesbeantragt werden.
Was sagt das EU-Recht zum Führerschein?
Am 1. Januar 1999 trat in Deutschland die Fahrerlaubnisverordnung in Kraft. Mit dieser wurde hierzulande die zweite EU-Führerscheinrichtlinie umgesetzt, was zu einer Vereinheitlichung der Führerscheine in den Mitgliedsstaaten der EU führte. Dies beinhaltete u. a. ein einheitliches Buchstabensystem für die Bezeichnung die einzelnen Führerscheinklassen und die Anerkennung aller Führerscheine inner der EU.
Damit wurde auch der EU-Führerschein in Deutschland eingeführt: eine beidseitig bedruckte Plastikkarte in der Größe einer Scheckkarte. Dieser europäische Führerschein ist überall gleich gestaltet, ganz egal in welchem Land er ausgestellt wurde.
Wer einen EU-Führerschein besitzt, weist damit nach, dass er gemäß der EU-weiten Vorschriften die Fahrerlaubnis für ein Kraftfahrzeug erworben hat. Aus diesem Grund wird sein „europäischer Führerschein“ auch in jedem Mitgliedsstaat anerkannt, ebenso in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz.
Die Gültigkeit vom EU-Führerschein: Beachten Sie das Ablaufdatum!
Als die EU-Kartenführerschein erstmalig eingeführt wurde, war auf diesem in der Regel kein Ablaufdatum vermerkt. Dies erweckte den Eindruck, dass der EU-Führerschein unbegrenzt gültig sei. Das war aber nur bis zur dritten EU-Führerscheinrichtlinie die Fall. Seit deren Einführung im Jahr 2013 hat jeder Führerschein in der EU, der vorher ausgestellt wurde, ein Ablaufdatum erhalten.
Dies betrifft sowohl die EU-Führerscheine als auch sämtliche nationale Führerscheine, die noch im Umlauf sind, wie z. B. den rosa Führerschein in Deutschland.
Wurde Ihr Führerschein demnach vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt, müssen Sie diesen in einen neuen EU-Führerschein umschreiben lassen. Dafür haben Sie bis zum 19. Januar 2033 Zeit. Danach wird einer neuer EU-Führerschein zur Pflicht und sämtliche ältere Fahrerlaubnis-Dokumente im EU-Raum verlieren ihre Gültigkeit.
So funktioniert die Umschreibung
Um einen in Europa ausstellten Führerschein in einen EU-Führerschein umschreiben zu lassen, mühelen Sie sich zu der Führerscheinbehörde Ihres Hauptwohnsitzes befahren. Sie können die Umschreibung demnach nicht überall in der EU vornehmen, sondern nur an Ihrem Wohnort.
Es ist nicht nötig, den EU-Führerschein „neu zu machen“, also eine erneute Fahrprüfung abzulegen. Stattdessen genügt es, wenn Sie sich mit Ihrem alten Führerschein, einem gültigen Ausweisdokument und einem biometrischen Passbild zu Ihrer Führerscheinstelle begeben und dort die Umschreibung beantragen. Je nach Wohnort und Auslastung der Behörde kann es ratsam sein, dafür einen Termin zu vereinbaren.
Für folgende Führerscheinklassen sind außerdem weitere Unterlagen mitzubringen:
- C/CE/C1/C1E: Sehtest, Gesundheitsnachweis
- D: Gesundheitsgutachten
Fahrerlaubnisentzug: EU-Führerschein ohne MPU legal wiedererhalten
Wurde Ihnen aufgrund einer Straftat im Straßenverkehr die Führerschein entzogen, müssen Sie mitunter erst die erfolgreiche Beteiligung an einer medizinisch-psychologischen Untersuchung nachweisen, bevor Sie in Deutschland eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis beantragen können.
Viele Betroffene scheuen diese MPU, da einerseits viele Teilnehmer durchfallen und andererseits hohe Kosten für die Untersuchung anfallen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.
Es kommt daher oft die Frage auf, ob sich ein neuer EU-Führerschein trotz MPU-Anordnung erwerben lässt, z. B. in einem anderen EU-Land. Denn eine MPU müssen nur in Deutschland abgelegt werden. Trotzdem können Siehe nicht mal eben Ihren EU-Führerschein in Polen oder einem anderen Nachbarland neu erwerben, um hierzulande erneut Auto fahren zu dürfen.
Denn wie bereits erwähnt, mühelen Sie einen festen Wohnsitz an einem Ort haben, um dort einen EU-Führerschein beantragen zu können. In der Regel bedeutet dies, dass Sie für mindestens 6 Monate an diesem Ort gemeldet sein mühelen. Je nach Land kann diese Frist aber auch variieren. Es ist also ein Umzug ins Ausland vonnöten, wenn Sie für einen neuen EU-Führerschein das MPU umgehen möchten.
Gerade im Internet tauchen immer wieder Angebote an, um einen neuen EU-Führerschein zu kaufen – ohne Prüfung und ohne Verlagerung des Wohnsitzes. Meist beinhaltet dies die Fälschung von Adressen und Meldebescheinigungen. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich betont, dass einer solches Vorgehen illegal ist und harte Strafen nach sich ziehen kann, wenn Sie überführt werden.
EU-Führerschein ohne MPU zurück: Geduld wird belohnt
Möchten Sie nicht ins Ausland ziehen, gibt es noch eine andere legale Methode, ohne MPU Ihren EU-Führerschein zurückzubekommen. Allerdings erfordert diese einiges an Geduld: Sie warten einfach ab, bis der Verkehrsverstoß, der zur Anordnung der MPU geführt hat, aus Ihrer Akte gelöscht wird.
Dazu dürften Sie sich zunächst fünf Jahre lang keinen Verstoß mehr im Straßenverkehr einhandeln, auch nicht als Fußweg oder Radfahrer. Haben Sie das geschafft, müssen Siehe weitere zehn Jahre warten, bis der Akteneintrag ausgelöscht wird und Sie eine Neuerteilung Ihres Führerscheins beantragen können. Häufig verlangt die Führerscheinstelle allerdings in diesem Fall das erneute Ablegen der Fahrprüfung.
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Über den Autor
Gitte studierte Germanistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Rostock und ist seit 2017 Teilnehmer des bussgeldkatalog.de-Teams. Seither hat sie eine umfassende Expertise im facettenreichen Bereich des Verkehrsrechts erwerben können und verfasst Ratgeber zu Verkehrszeichen, gesetzlichen Grundlagen und Verkehrsverstößen.
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