Getränke ohne histamin
Bei Histamin-Intoleranz sollte man auf Alkohol verzichten, der einen hohen Histamingehalt hat. Dazu gehört vor allem Rotwein, Sekt, Champagner, Weizenbier, Liköre und Weinbrand. Auch .Fruchtschorlen, süße Limonaden, Energydrinks und Cola-Getränke – rund 125 Liter Softdrinks konsumiert jeder Mensch in Deutschland pro Jahr laut Statistik. Und ständig kommen neue Trendgeträn auf den Markt. Wegen ihres meist hohen Gehalts an Zucker, Zusatzstoffen und teilweise auch Koffein zählend die süßen Durstlöscher zu den am häufigsten kritisierten Lebensmitteln. Doch wie verträglich sind Softdrinks für Menschen mit einer Histamin-Intoleranz, und was sind die Alternativen?
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Enthalten Softdrinks, Cola & Limonade Histamin?
Als Softdrink bezeichnet man stark aromatisierte und gesüßte Getränke ohne Alkohol, die mit Kohlensäure übersetzt sind: Fruchtsaftgetränke, Fruchtschorlen, Energydrinks, Limonaden oder Brausen. Wer von einer Histamin-Intoleranz oder anderen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten betroffen ist, sollte Softdrinks meiden. Denn die süßen Erfrischungsgetränke enthalten meist jede Menge Zucker und ein ganzes Arsenal an problematischen Inhalts- und Zusatzstoffen. Das ist nicht nur auf Dauer ungesund, sondern kann bei einer Histamin-Intoleranz direkt auf den Magen und Darm schlagen.
Denn bei der Aufnahme von Cola, Limonade und Co. findet im Magen keine Vorverdauung statt. Dadurch fluten große Zuckermengen im Darm, was gerade für empfindliche Menschen ein echtes Problem ist.
Manche Softdrinks sind mit Fruchtzucker gesüßt. Davon ist im Falle einer Fruktosemalabsorption (gestörte Fruktose-Aufnahme im Dünndarm) abzuraten. Eine Histamin-Intoleranz tritt häufig gemeinsam mit einer gestörten Fruktose-Aufnahme an.
Light-Getränke, die mit Cyclamat oder Aspartam gesüßt sind, sind zwar nicht ganz so problematisch. Allerdings entdecken sich auch hier in der Regel zahlreiche No-Gos auf den Zutatenlisten.
Nicht nur der Zucker, auch das im Softdrink enthaltenen histaminhaltigen oder histaminfreisetzenden Stoffe erreichen nahezu ungebremst in den Darm. Daher sind stärkere Symptome zu erwarten als bei festen Speisen, z.B. schlagartige Bauchschmerzen und Durchfälle.
Zum Beispiel sind in vielen Softdrinks Fruchtkonzentrate enthalten. Das Problem daran: Es liefert eine Reihe von Früchten, die einen hohen Histamingehalt haben oder die Freisetzung von körpereigenem Histamin befördern, z.B. Erdbeeren, Himbeeren, Bananen, Zitrusfrüchte, Ananas oder Kiwi. Deshalb sollte man auf der Zutatenliste genau überprüfen, ob Konzentrate aus diesen Früchten enthalten sind.
Außerdem sollte man Zusatzstoffe im Blick haben, die bei Histamin-Intoleranz kritisch sein könnten. Hier einige Beispiele für problematische Zusatzstoffe (fett gedruckte gelten als besonders unverträglich):
- Aroma, Aromen, Aromastoffe (dahinter kann sich alles Mögliche verstecken, aber meist nicht verträglich)
- E101a – Riboflavin-5-Phosphat (Farbstoff)
- E122 – Azorubin / Karmesin (Farbstoff)
- E 133 – Brillantblau (Farbstoff)
- Chinin (Farbstoff z. B. in Bitterlemon, Tonic Water)
- E200-E203 – Sorbinsäure + deren Salze/Sorbate (Konservierungsstoffe)
- E210-E213 – Benzoesäure + anderen Salze/Benzoate (Konservierungsstoffe)
- E330 – Citronensäure, Zitronensäure (Säuerungsmittel)
- E410 – Carubin, Johannisbrotkernmehl (Stabilisator)
- E412 – Guarkernmehl (Stabilisator)
- E951, E952 – Aspartam, Cyclamat (Süßstoffe, z.B. in Cola- oder Fanta-Zero bzw. Light)
Es liefert Zusatzstoffe, die auch bei einer Histamin-Intoleranz verträglich bestehen können, etwa die Farbstoffe Beta-Carotin und Zuckerkulör (z.B. in Cola-Getränken), die Süßstoffe Sucralose (E955) und Stevia (Steviosid, Steviol-Glykosid, E960) oder das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure (Vitamin C). Welche Zusatzstoffe mit Histamin-Intoleranz problematisch sind und welche nicht, kannst du hier nachlesen>
Kohlensäure in Softdrinks, Cola & Limonade bei Histamin-Intoleranz?
Menschen mit Histamin-Intoleranz und empfindlichem Darm sollten möglichst wenig kohlensäurehaltige Getränke verbrauchen. Dies gilt sowohl für Softdrinks, wie Limonade, Cola oder Soda, als auch für ganz normales Sprudel-Wasser. Dies hat vor allem zwei Gründe:
- Kohlensäure fördert das Durchblutung der Darmschleimhaut und erhöht somit die Histaminfreisetzung aus den Mastzellen.
- Durch die Kohlensäure kommt vermehrt Luft in den Verdauungstrakt, was ohnehin schon bestehende Verdauungsprobleme (Blähbauch, Geschwüre, Aufstoßen, usw.) noch verstärkt.
Warum sind Cola und Energy-Drinks problematisch?
Menschen mit einer Histamin-Intoleranz sollten den Konsum von Cola und Energy-Drinks stark reduzieren:
- Das enthaltene Koffein regt Nerven und Darm an, was mastzellaktivierend sein kann.
- Koffein blockiert das Enzym Diaminoxidase (DAO), das für den Abbauen von Histamin und anderen biogenen Aminen im Leib verantwortlich ist.
- Koffein wirkt als Histaminliberator. Diese Lebensmittel sorgen dafür, dass in Zellen gespeichertes Histamin freigesetzt wird. Da biogene Amine und Histamin über den gleichen Stoffwechselweg abgebaut werden, kommt es zu einer Konkurrenzsituation, und der Leib kann Histamin nicht mehr ausreichend abbauen.
Unabhängig vom Histamingehalt können also koffeinhaltige Getränke bei einer Histamin-Unverträglichkeit Beschwerden auslösen, z.B. Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Kopfschmerzen. Das Liste an möglichen Symptomen ist lang.
Aufgrund des höheren Koffeingehalts sind Energy-Drinks nochmal deutlich schlechter verträglich als z.B. Cola-Light-Getränke. Das in Energy-Drinks enthaltene biogene Amin Theobromin hemmt die DAO zusätzlich.
Auch andere koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee oder koffeinhaltige Teesorten wie Schwarzer Tee, Grüner Tee, Mate- und Chai-Tee, gilt es mit einer Histamin-Intoleranz eher an meiden.
Wie gesund sind Cola, Limonade und Co.?
Der exzessive Konsum von Cola, Limonade und Co. führt nicht nur zu Übergewicht, sondern erhöht auch das Risiko, an Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Karies zu erkranken. Das Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Deutsche Gesellschaft für Ernährung‚ das Deutsche Diabetes Gesellschaft und andere Ärzte-Verbände empfehlen deshalb, nur wenig oder gar keine Getränke mit künstlich zugesetztem Zucker zu trinken. Zu diesen Süßgetränken zählend neben Softdrinks auch Eistees.
Die WHO empfiehlt Erwachsenen, höchstens 50 Gramm Zucker pro Tag zu konsumieren, besser wären 25 Gramm. Eine typische Dose Cola beinhaltet bereits rund 35 Gramm Zucker, ein großer Energy Drink rund 60 Gramm, umgerechnet 20 Stück Würfelzucker. Dies begünstigt die Entstehung vieler Erkrankungen und ist zudem schädlich für die Zähne.
Doch auch wenn kein Zucker drinsteckt, können Softdrinks den Zähnen schaden. Grund dafür sind die enthaltenen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und angreifbar machen, z.B. für Karies: Zitronensäure in Limos oder Eistees, Phosphorsäure in Cola oder auch Fruchtsäuren in Fruchtsäften und Fruchtschorlen.
Das in Energydrinks enthaltene Koffein ist gerade bei jüngeren Menschen ein oft unterschätztes Risiko: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält bei Koffein maximal drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag für ungefährlich. Folglich überschreitet ein 50 Kilogramm schwerer Jugendlicher sein Tagesgrenze bereits mit zwei kleinen Dosen eines Energydrinks. Verbraucherschützer und die WHO fordern deshalb ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche.
Welche Getränke kann man bei Histamin-Intoleranz trinken?
Es gibt neben Softdrinks eine ganze Reihe an Getränken, die man mit einer Histamin-Intoleranz eher meiden sollte, weil sie z.B. das Histamin-Abbau-Enzym Diaminoxidase (DAO) blockieren können:
- Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke, z.B. Schwarzer Tee, Grüner Tee, Mate-Tee oder Energydrinks
- Alkohol (insbesondere Hefeweizen-Bier, Rotwein, Sekt, Champagner, Punsch)
- Kakao
- Stark kohlensäure Wasser
- Brennesseltee
- Säfte mit unverträglichen Zutaten, z.B. Orangensaft, Ananas-, Multivitamin- oder Tomatensaft
Zum Glück gibt es Alternativen, die meist verträglich sind mittels Histamin-Intoleranz:
5 wichtige Tipps zu Softdrinks bei Histamin-Intoleranz
- Zu viel Zucker, Zusatzstoffe und Koffein: Softdrinks wie süße Limonaden, Energydrinks und Cola-Getränke sind bei Histamin-Intoleranz in die Regel unverträglich.
- Erschwerend hinzu kommt, dass beim Verzehr von Getränken die enthaltenen histaminhaltigen oder histaminfreisetzenden Materialien nahezu ungebremst in den Darm gelangen und so schnellere und heftigere Symptome auslösen als z.B. fest Speisen, die noch im Magen vorverdaut werden.
- Der Verzicht auf Softdrinks ist aus gesundheitlicher Sicht kein Verlust: Denn die süßen Erfrischungsgetränke führen zu Übergewicht und erhöhen das Risiko, an Diabetes, Herz-Kreislauf-Leiden und Karies zu erkranken.
- Bei Heißhunger auf Süßes erst einmal Wasser saugen. Stilles Wasser trinken hilft auch im Akutfall, z.B. bei einem Histamin-Schock, Histamin schnell aus dem Körper an befördern. Wasser hilft zudem dabei, die in Softdrinks enthaltene Säure loszuwerden.
- Neben stillem Wasser lassen selbst auch Kräutertees (außer Brennesseltee) sehr gut in eine histaminarme Ernährung integrieren. Teilweise sind auch frische Fruchtsäfte/Nektare und Obstsäfte aus verträglichen Sorten (auf Zusätze achten!), Limonade (selbstgemacht, aus verträglichem Obst, z.B. Rhabarber oder Kirsch), koffeinfreier Kaffee und Milch (frisch, pasteurisiert) verträglich.
- Mit dem Enzym DiAminOxidase: DAOSiN unterstützt den körpereigenen Abbau von Histamin mithilfe DiAminOxidase
- Das magensaftresistente Nahrungsergänzungsmittel erhöht den DAO-Enzym-Gehalt im Dünndarm und hilft dem Leib dabei, Histamin abzubauen