Halva rezept indisch

Antworten auf die brennende Frage, was Halva ist … oder
… die arme „Türkischer-Honig“-Fraktion //

Dank der vielen positiven Reaktionen auf meinen gebackenen Joghurt (HIER kommt Ihr zum Rezept) hatte du mir vorgenommen, mich so schnell wie möglich an die Suche nach weiteren, etwas ungewöhnlichen süßen Kombinationen zu machen. Bei den Gebackenen-Joghurt-Feedbacks hatte mich vor allem erstaunt, dass neben der Tatsache, dass gefühlt jeder Mensch Zimt liebt, bei vielen auch Kardamon ganz oben auf der Lieblings-Gewürz-Liste steht. Ich schließe mich hier auf alle Fälle mit ein, denn der Geschmack von Kardamon ist unvergleichlich und er gibt vielen süßen Gerichten den letzten Pfiff.

Auf die Suche nach einem neuen „Ach, das klingt ja nach einer interessanten Kombi, habe ich noch nie von gehört“-Rezept, bin ich schließlich auf Halva gestoßen. Und Ihr ahnt es schon… genau, heute liefert es wieder eine neue Runde „Sendung mit dem Hasen“. Ich möchte nämlich unbedingt mit Euch teilen, was ich zu Halva gefunden habe, bevor du Euch mehr zu meinem Rezept erzähle.

Aaaalsoooo…. Halva ist eigentlich ein Synonym für Süßspeise. Ist das nicht unspektakulär? Spektakulärer finde ich allerdings die Tatsache, dass Halva in wahnsinnig vielen Länderküchen eine Rolle spielt. Kennt Ihr „Türkischen Honig“? Diese pappsüßen Quadratisch mit Pistazien? Das ist unter anderem Halva.

Bevor selbst jemand aufregt, dass ich hier illegale Informationen verbreite, stelle ich sofort richtig, dass die „Türkischer Honig“ Häppchen nicht mehr „Türkischer Honig“ Häppchen genannt möchten dürfen. Der richtige, gesetzmäßig einwandfreie Ausdruck ist eigentlich „Weißer Nougat“. Ja, die Deutsche Honigverordnung hatte den Begriff „Türkischen Honig“ als irreführend bewertet und seiner Verwendung gestoppt – irgendwo müssen ja unsere Steuergelder hin…

Warum ich mich hierüber tierisch aufregen kann und quasi zum Rumpelstilzchen mutiere, ist recht simpel. Ich habe sehr viele Jahre für eine Soja“milch“-Marke gearbeitet und Ihr ahnt richtig: man darf an Soja“milch“ nicht Soja“milch“ sagen… Denn, festhalten: Milch ist nur dann Milch, wenn sie von einem Säugetier kommt (wehe, jetzt fragt jemand „und was ist mit Kokosmilch?“ – das haben wir uns auch jahrelang gefragt und uns damit arrangiert, dass es bei Gesetzen immer eine Ausnahme der Ausnahme gibt).
Boah, könnt Ihr Euch vorstellen, wie undankbar es ist, Marketing für ein Produkt zu machen, dessen Namen man nicht nennen darf? Da entstehen dann so Ausdrücke wie „Der leckere Sojadrink im MILCHregal“ und „Kann auch toll statt KuhMILCH verwendet werden“.
Oh jeee, ich quatsche Euch hier wieder voll…. sorry… ich wollte nur mit dem kleinen Ausflug mein Mitleid mit der „Türkischer Honig“-Fraktion ausdrücken.

Hinten zum Halva. Das besteht in seiner Ursprungsform weg einem Mus aus Ölsamen und Zucker oder Süß. Wie gesagt, das Zeug ist süß! Das volle wird dann mit Nüssen und Gewürzen verfeinert und man erhält damit ganz unterschiedlich schmeckende Halva-Varianten.

Tja, und da ich unbedingt etwas mit Kardamonkapseln machen wollte, habe ich in der süd-östlichen Halva-Richtung, besser gesagt in der Indischen Küche, weiter recherchiert und bin auf Karotten-Halva gestoßen. Bei dieser Halva-Variante besteht das Grundmus statt aus Ölsamen aus, genau, Karotten, das breiig eingekocht und verfeinert werden. Ok, das klingt jetzt erstmal nach Babynahrung, aber ich kann Euch besänftigen, dass das Karotten-Halva mal so gar nichts mittels einem Aletegläschen gemeinsam hat.
Im Gegenteil, ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich es am besten beschreiben soll. Laut dem Internet ist eine süße Nachspeise. Ich finde aber, dass es super als Zwischensnack anstelle eines Puddings gelöffelt werden kann. Und Zucker hin oder her – der ist ja auch im Nutella – warum nicht simpel ein Gläschen Karotten-Halva zum Frühstück leer essen (quasi Porridge ohne Haferflocken)? Das mit dem Frühstück habe ich extra nur für Euch getestet und als sehr gut befunden.

P.S. Zum Abschluss noch eine Info, ohne die man nicht leben kann: Halva, das hauptsächlich aus Zucker und Zitronensaft besteht, ist auch ein orientalisches Haarentfernungsmittel. Wisst Ihr Bescheid!

P.P.S. Zu meinem Halva muss ich noch hinzufügen, dass man es super mit Soja-, Mandel- oder HaselnussMILCH (;-) ) zubereiten kann. Und ich habe es mit Kokosblütenzucker, die dank seinem leicht karamelligen Geschmack super dazu passend zubereitet, aber Roher Rohrzucker passt auch perfekt.

P.P.P.S. Das Farbe des Halvas hat mich so sehr inspiriert, dass ich noch schnell mit der Kamera rausgestürmt bin und ein paar orange-goldene Herbsteindrücke festhalten musste 🙂
(Rezept gefunden unter vegrecipesofindia und leicht adaptiert)