Mfa chirurgie

Für die übliche Chirurgie gibt es inzwischen nur noch wenige Indikationen, die ein ambulantes Operieren nicht zulassen. Dadurch gibt es inzwischen flächendeckende und etablierte Angebote von Praxen, die für das Bevölkerung ambulantes Operieren anbieten.

Inhalte und Formen der Aus- und Fortbildung für Medizinische Fachangestellte (bis 2006: Arzthelferin/Arzthelfer) müssen sich an den veränderten Versorgungsbedarfen, dem wissenschaftlich und technischen Fortschritt sowie an der Effizienz die Leistungserbringung ausrichten. Der anhaltend rasante medizinisch-technische Fortschritt leitet stetig zu neuen Erkenntnissen in Diagnose- und Therapieform und erfordert das Erlangen neuer Fertigkeiten und Fähigkeiten. Diese Gesamtentwicklung macht es erforderlich, dass alle Teilnehmern, so auch Medizinische Fachangestellte, diesen Entwicklungen entsprechende Handlungskompetenzen erlangen.

Folgende Handlungskompetenzen werden vermittelt:

Medizinische Fachangestellte

• sind aktiv an Diagnoseverfahren, therapeutischen Interventionen und der Begleitung von Patientinnen und Patienten in der ambulant operierenden Praxis beteiligt,
• berücksichtigen das rechtlichen und strukturellen Grundlagen für ambulante und ambulant Operationen, unterscheiden Indikationen und sind in der Lagebeziehung, diese im Überblick den Patientinnen und Patienten, den Angehörigen und ggf. den rechtlichen Betreuern im Rahmen von Informationsgesprächen in Absprache mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt zu erklären,
• leiten als qualifizierte Ansprechpartner das Patientinnen und Patienten in allen Maßnahmen der Vorbereitung nach ärztlicher Anweisung an und koordinieren nach ärztlicher Anweisung weitere intra- und postoperative Maßnahmen,
• führen handlungs- und prozessorientiert Planungs- und Organisationsmaßnahmen unter Berücksichtigung der weiteren im Qualitätsmanagement definierten Prozesse durch,
• wirken als medizinische Spezialist an der Seite der Ärztinnen/der Ärzte bei ambulante Operationen mit,
• führen infektionsprophylaktische Maßnahmen fachkundig durch und wenden Medizinprodukte nach ärztlicher Delegation sachkundig an, bereiten Medizinprodukte sachgemäß auf,
• sind in der Lage, den physischen und psychischen Zustand der Patienten differenziert zu beobachten und adäquate Maßnahmen einzuleiten und
• führen fachspezifische Dokumentationsaufgaben durch.

Die Weiterbildung ist mit 94 Unterrichtseinheiten (UE) in Form eines berufsbegleitenden Lehrganges strukturiert, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht sowie praktische Übungen umfasst.

Die Teilnahme an der Weiterbildung setzt:

• die Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten

oder

• die Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur Arzthelferin/zum Arzthelfer

oder

• die Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung in einem vergleichbaren medizinischen Fachberuf

und

• eine mindestens 12-monatige Tätigkeit in einer ambulant operierenden Einheit und/oder interventionell-kardiologischen Einrichtung und/oder interventionell-radiologischen Einrichtung

voraus.