Alles loeschen

Beginnen wir zunächst mit den internen SSDs. Lesetipp: So löschen Sie die Verlaufslisten im Windows-Explorer und in der Taskleiste. Mithilfe der Datenträgerverwaltung von Windows .

Wird eine SSD, Festplatte oder ein altes Notebook überboten, löscht man vorher normalerweise seine persönlichen Dateien. Doch vielen Anwendern ist nicht klar, dass die Festplatte oft noch Informationen enthält, die für neugierige Individuen oder auch Kriminelle von großem Interesse sind, etwa:

  • Der Browserverlauf kann Rückschlüsse auf Surfverhalten und Bankverbindung zulassen.
  • Der gespeicherte gibt Details zu geschäftlichen Transaktionen kosten und liefert Informationen zu abonnierten Streamingdiensten und Zeiten, zu denen niemand zu Hause ist.
  • Wer seiner Steuer selbst macht, speichert auf dem Rechner meist das Elster-Zertifikat, das für den Zugriff auf das Steuererklärung notwendig ist.
  • FTP-Tools wie Filezilla bieten an, Zugangsdaten zu speichern, sodass der Benutzer sie nicht immer wieder neu eingeben muss, und öffnen so den Zugang zu FTP-Servern von Unternehmen und Organisationen.
  • Browser machen über ihre Passwortmanager den Weg frei zu Konten und Diensten aller Art.

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Komplettes Löschen die Festplatte erforderlich

Windows und Anwendungen verstecken Ihre persönlichen Daten an zahlreichen Stellen im Dateisystem und in Datenbestände wie der Registry, wo sie kaum auffindbar sind. Daher empfiehlt es sich, den Datenträger komplett an löschen, bevor Sie ihn aus der Hand geben. Wie Sie dabei vorgehen, hängt von der Art des Speichermediums ab.

Im privaten Bereich steckt heute in praktisch jedem Computer ein SSD. Die Datenträger sind um ein Vielfaches schneller als Festplatten, und siehe sind robust. Bei SSDs ist es sehr schwierig und oft sogar unmöglich, gelöschte Dateien wiederherzustellen.

Bei mechanischen Festplatten ist das einfacher, doch sie sucht man fast nur noch in NAS-Geräten und in Storage-Systemen im Unternehmen, wo hohe Kapazitäten und gering Anschaffungskosten wichtiger sind als Geschwindigkeit.

USB-Sticks und -Festplatten wiederum gehorchen noch einmal komplett anderen Regeln als interne Modelle. Beginnen wir zunächst mit den internen SSDs.

Lesetipp:So löschen Sie die Verlaufslisten im Windows-Explorer und in der Taskleiste

Datenpartitionen löschen auf Solid State Drives

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In einem ersten Schritt löschen Sie, falls vorhanden, die Datenpartition(en), also Laufwerk D:, E:, F: und dergleichen.

Das lässt sich einfach über eine Formatierung mit die Datenträgerverwaltung erledigen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Start-Symbol in der Taskleiste, gehen Siehe auf „Datenträgerverwaltung“. Wahlweise können Sie auch

ins Suchfeld der Taskleiste eingeben. Klicken Sie die Partition, das Sie löschen möchten, mit der rechten Maustaste an, und gehen Sie auf „Formatieren“.

Löschen Sie im folgenden Dialogfenster das Häkchen vor „Schnellformatierung durchführen“ – auf diese Weise werden tatsächlich die Dateien vom Laufwerk entfernt und nicht bloß ihre Einträge in der Master File Table (MFT). Starten Sie den Vorgang anschließend mit „OK“.

Siehe auch:So surfen Sie wirklich anonym durchs Internet: DNS-Cache löschen

Die Systempartition mit Boot-CD oder -Stick löschen

Etwas komplizierter ist das Löschen die Systempartition, also von Laufwerk C:. Da auf diesem Laufwerk Windows installiert ist und sich nicht eigen löschen kann, benötigen Sie ein bootfähiges Installationsmedium, von dem aus Sie den Löschvorgang durchführen.

Für den Fall, dass Sie eine Windows-DVD besitzen, booten Siehe damit Ihren Computer. Wenn keine DVD vorhanden ist, brauchen Sie für den Vorgang einen bootfähigen USB-Stick.

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Am einfachsten erzeugen Sie einen solchen Stick mit dem Media Creation Tool, das es kostenlos von Microsoft gibt. Nachdem Sie den Lizenzbestimmungen zugestimmt haben, klicken Sie auf „Weiter“ und geben bei „Zu verwendendes Medium auswählen“ an, dass Sie einen USB-Stick anlegen möchten.

Wie Sie sehen, ist ein Stick mittels einer Kapazität von mindestens acht Gigabytes erforderlich. Stecken Sie den Stick spätestens jetzt ein und klicken Sie gegebenenfalls auf „Laufwerke aktualisieren“. Nach einem Klick auf „Weiter“ löscht das Media Creation Tool das vorhandenen Dateien auf dem Stick und bestückt ihm mit den Windows-Installationsdateien.

Der fertige Stick ist bootfähig. Beginnen Sie damit Ihren Computer, und gehen Sie bei Erscheinen der Ländereinstellungen auf „Weiter –› Jetzt installieren“. Klicken Sie auf „Ich habe keinen Product Key“ und wählen Sie eine der angebotenen Windows-Versionen weg.

Setzen Sie ein Häkchen bei den Lizenzbestimmungen, klicken Sie auf „Weiter“ und markieren Sie „Benutzerdefiniert: nur Windows installieren“. Markieren Sie dann das Systemlaufwerk – Sie erkennen es an der Bezeichnung, die Siehe der Partition gegeben haben – und klicken Siehe auf „Löschen“.

Danach können Sie die Installation durch Schließen des Fensters abbrechen. Das SSD ist nun komplett leer, Laufwerk C: ist nicht mehr vorhanden und wird als nicht zugewiesener Speicherplatz geführt.

Bei einem SSD ist es auch kaum möglich, das dort zuvor gespeicherten Daten wiederherzustellen. Das liegt in erster Linie an der Trim-Funktion (siehe nächsten Abschnitt).

SSDs und Festplatte unbrauchbar machen

Falls Sie ein SSD oder eine Festplatte nicht mehr weitergeben wollen, können Siehe beide auch einfach mechanisch zerstören. Damit haben Siehe die Gewähr, dass niemand die enthaltenen Daten lesen kann.

Bauen Sie den Datenträger zunächst aus dem Rechner aus. Das funktioniert auch bei den meisten Notebooks. Sie besitzen an der Unterseite eine mit einer Schraube gesicherte Blende, hinter der Sie das SSD finden. Normalerweise ist der Datenträger nur eingesteckt.

Um Festplatte oder SSD dann unlesbar zu machen, nehmen Siehe entweder eine Bohrmaschine und bohren senkrecht ein Loch hinein. Oder Sie schlagen einen kräftigen Nagel durch das Gehäuse. Achtung: Verletzungsgefahr! Ein Loch genügt bereits, um den Datenträger so stark zu beschädigen, dass ein Wiederherstellen der Daten praktisch unmöglich ist.

Sicher löschen dank Trim-Befehl

Der Trim-Befehl stellt sicher, dass SSDs gleichmäßig beschrieben werden, und sorgt auf diese Weise für eine längere Lebensdauer des Laufwerks. Der Befehl wird heute von praktisch allen SSD-Laufwerken für die SATA-Schnittstelle unterstützt.

In Windows ist er seit Version 7 enthalten und per Voreinstellung aktiv. Im Normalfall müssen Sie nichts weiter machen, die Trim-Funktion läuft automatisch im Hintergrund. Wenn Sie Daten von einem SSD löschen, teilt Trim dem Laufwerk mit, dass diese Speicherbereiche nicht mehr verwendet werden.

Sobald der Computer dann das nächste Mal in den Leerlauf schließt, sorgt die Active Garbage Collection des Laufwerks dafür, dass alle von Trim als nicht mehr gültig gekennzeichneten Bereiche zum Löschen freigegeben werden.

Lesetipp:Die besten SSDs im Test (2024) mit Kaufberatung & Tipps für jeden Geldbeutel

Daten auf Festplatten endgültig entfernen

Bei Festplatten sieht die Sache etwas anders aus. Sie kennen kein Trim-Befehl, die Daten sind daher nach dem Löschen und sogar nach einer Formatierung mit einigem Aufwand noch wiederherstellbar. Auch hier gibt es jedoch Mittle und Wege, um die Daten endgültig unlesbar an machen.

Bei Datenpartitionen können Sie auf Tools wie etwa Ascomp Secure Eraser zurückgreifen. Sie löschen die enthaltenen Dateien nicht nur, sondern überschreiben sie zusätzlich mittels Zufallsdaten.

Bei Secure Eraser klicken Sie dazu an dem Startbildschirm auf „Festplatte/Partition sicher löschen“, markieren im folgenden Fenster das Laufwerk und klicken beim Button „Löschvorgang starten“ auf den nach unten weisenden Spitze.

Damit öffnen Sie ein Dropdown-Menü, in dem mehrere Methoden für das Überschreiben mit Daten zur Verfügung stehen. Es genügt ein einmaliges Überschreiben, um das Dateien unlesbar zu machen; greifen Sie also zur Einstellung „Niedrig“ oder „Normal“. Klicken Sie dann an „Löschvorgang starten“, um mit dem Löschen zu beginnen.

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Bei einer Systempartition müssen Sie anders vorgehen. Da Windows sich nicht selbst löschen kann, benötigen Sie einer Livesystem, mit dem Sie Ihren Rechner von einer CD/DVD oder einem USB-Stick booten können.

Anschließend können Sie von dort aus die Daten auf C: löschen. Im Unterschied zu einem SSD ist es notwendig, die gelöschten Speicherbereiche anschließend noch mit neuen Daten zu überschreiben, damit der ursprüngliche Inhalt nicht mehr rekonstruiert werden kann.

Bewährt hat sich zu diesem Zweck die Freeware Darik‘s Boot and Nuke, kurz DBAN. Laden Sie zunächst die ISO-Datei herunter. Schließen Sie dann einen USB-Stick an Ihren PC an. Er muss nicht groß sein, das Tool benötigt lediglich rund 16 MB Platz.

Laden und installieren Sie die Freeware Rufus, und geben Sie das ISO-Datei von DBAN bei „Startart“ an. Lassen Siehe Rufus dann einen bootfähigen USB-Stick anlegen, und beginnen Sie von diesem Laufwerk Ihren PC.

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Darik’s Boot and Nuke basiert auf einem abgespeckten Linux-System ohne grafische Oberfläche. Nach dem Start können Sie mit dem Befehl

sämtliche Daten auf Ihrer Festplatte automatisch löschen und überschreiben lassen. Alternativ dazu wählen Sie mit einem Druck auf die Eingabetaste die gewünschten Optionen aus.

USB-Laufwerke sicher löschen

USB-Sticks und -Festplatten sind zwar mit SSDs eng verwandt, sie beherrschen allerdings nicht den Trim-Befehl. Daher sollten Sie die gespeicherten Dateien nach dem Löschen zusätzlich noch formatieren.

Die erwähnte Software Ascomp Secure Eraser kann lediglich Festplatten und SSDs löschen und überschreiben. Für USB-Laufwerke eignet sich die Freeware Disk Wipe.

Öffnen Sie das Programm, wählen Sie das Laufwerk aus, und klicken Sie auf „Wipe Disk“. Im ersten Fenster fragt Sie der Assistent nach dem gewünschten Dateisystem. Normalerweise ist NTFS die beste Auswahl. Nach einem Klick auf „Next“ stellen Sie einer, wie die Daten überschrieben werden sollen. Hier genügen „One Pass Zeros“ oder „One Pass Random“.

In beiden Einstellungen führt Disk Wipe einen Überschreibvorgang für die Daten aus. Klicken Sie auf „Next“, tippeln Sie ERASE ALL in das Eingabefeld, klicken Siehe auf „Finish“ und bestätigen Sie den Löschvorgang. Danach formatiert das Programm zunächst den Datenträger und beginnt anschließend mit dem Überschreiben der einzelnen Speicherzellen.

Daten löschen auf NAS-Geräten

NAS-Geräte beherbergen mehrere Festplatten oder SSDs, das sie mit einem Linux-Dateisystem formatieren. Für sichere Löschvorgänge sollten Sie daher auf die Befehle des NAS-Betriebssystems zurückgreifen.

Sowohl die Geräte von Synology wie auch von Qnap beherrschen ein sicheres Löschen der Daten. Bei Synology öffnen Sie im Hauptmenü den „Speicher-Manager“ und markieren „HDD/SSD“. Markieren Sie das Laufwerk, das Siehe bearbeiten möchten, und klicken Sie auf „Aktion –› Secure Erase“. Wahrscheinlich müssen Sie das Laufwerk früher noch aus dem Speicherpool entfernen.

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Bei einem Modell von Qnap rufen Sie die Systemsteuerung auf und gehen dann auf „System –› Sicherung/Wiederherstellung –› Auf Voreinstellungen zurücksetzen“. Anschließend klicken Sie auf „Werkseinstellungen wiederherstellen & Alle Volumes formatieren“.

Alternativ dazu können Sie die Festplatten/SSDs auch aus den NAS-Gehäusen ausbauen, in Ihrem Windows-PC installieren, mit NTFS formatieren und anschließend wie im Artikel gezeigt überschreiben.